K. D. BARNES
»Karen« – als ich noch sehr jung war, zehn vielleicht, gab es einen Liebesroman mit diesem Namen als Titel. Als meine Sekretärin, Elisabeth, noch zur Schule ging, gab es gar eine ganze Serie von Liebesromanen dieses Namens. Lektoren haben eine Vielzahl von Theorien über ihre von überallher geholten Titel. Dieser hier, »Lieben und ehren«, scheint vom Heiratsdienst zu kommen und hat ja zumindest den Vorzug, sich auf etwas in dieser Geschichte zu beziehen.
Ich kann nur wiederholen: Namen sagen uns nur etwas über die Abstammung des Vaters sowie den literarischen Geschmack der Mutter. Ich habe die Namenmoden kommen und gehen gesehen: In den sechziger Jahren gab es doch eine Zeit, wo etwa jedes dritte Kind »Debra« oder »Carol« genannt wurde, und heute heißen sie »Tiffany« oder »Amanda«. Mein Vorname, Marion, scheint außer Mode gekommen zu sein, war in meiner Kindheit aber einmal so populär, dass wir in der siebten Klasse vier Marions waren – McDermott, Harrington, Young und ich. Doch eine Marion unter sechzig habe ich vor Jahren zum letzten Mal getroffen … und die war das Kind einer Verehrerin von mir und darum nach mir so genannt. Die Ärmste wächst dann, wegen ihres altmodischen Namens, vielleicht mit einem Hass auf mich und mein Werk auf!
Meine Tochter meint, ich hätte sie Stephanie oder so nennen sollen; ihr Name – Moira, die erste Silbe reimt sich auf »Joy« –sei so außer Mode, dass ihre Lehrer und Lehrerinnen ihn weder buchstabieren noch aussprechen hätten können. Die Alternative ist, seinem Kind einen Namen zu geben, der »in« ist, dann jedoch hören zu müssen, dass es der dreizehnte oder vierzehnte David, Patrick oder Kim im Kindergarten ist – wie es bei meinen Söhnen und meiner Pflegetochter der Fall war. Welchen Preis zahlt man für Originalität?! Ich bin mit einer Klasse voller »Lizzies« zur Schule gegangen; danach kamen die »Bettys«, »Lisas«, »Beths« und »Libbys« – ja, das Alter einer Elizabeth kann man von ihrem Spitznamen ablesen … In unserem Haus gibt es zurzeit zwei davon: »Lisa« und »Beth« (oder »Elisabeth« und »Elizabeth«; ich bin nur froh, dass sie verschiedene Telefonnummern haben!). »Karen« aber ist ein Name, der alterslos zu sein scheint.
Karen Barnes, also, erzählt, sie habe, weil sie gegen Katzen allergisch sei, die ihrigen inzwischen »durch zweieineinhalb Shetländer« (wie, zum Kuckuck, hält man einen halben Hund?) »und einen Rottweiler-Mischling, einen Mann und zwei Kinder ersetzt«. Und ergänzt, dass sie, wie ihre Heldin, noch immer in dem »totalen Rauschzustand« ihrer Heirat sei … Möge der lange anhalten – ich erinnere mich noch gut, wie das war.
Sie sei am 29. Februar 1956 geboren, schreibt sie, und habe kürzlich nun ihren zehnten Geburtstag gefeiert. Mich hat das verwirrt, als ich das las; ich hatte eben vergessen, wie das denen geht, die an einem Schalttag zur Welt kommen. (Erklärt das auch, warum einige von ihnen halbe Hunde halten?)
In »Lieben und ehren« spielt, wie in einer Geschichte weiter oben, ein Frauenring eine große Rolle. – MZB